Die Mannschaft von Trainer Zhong Yu Zhou wurde für ihre Anstrengung und Reisestrapazen am Auswärts-Wochenende nicht belohnt. Am vergangen Samstag musste sich Leverkusen gegen den SCU Emlichheim denkbar knapp geschlagen geben und nur einen Tag später verspielte Bayer gegen die Stralsunder Wildcats in der Qualifikation für die Hauptrunde des DVV-Pokals die Chance, gegen einen Erstligisten in der nächsten Runde antreten zu dürfen.
SCU Emlichheim – TSV Bayer 04 Leverkusen 3:2 (21:25, 25:22, 25:16, 26:28, 15:7)
Kapitänin Anna Hoja fehlte Krankheitsbedingt am Wochenende und so musste Coach Zhou seine Startaufstellung umstellen. Fabienne Coenders übernahm die Position und startete mit ihrer Mannschaft erst auch gut in die Partie. Doch im Verlaufe des Spiels kämpfte sich Emlichheim immer besser ins Spiel und glänzte vor allem mit einem hohen Einsatz in der Abwehr – Libera Anna Church wurde nach dem Spiel auch mit der goldenen MVP-Medaille belohnt.
Ein Sonderlob stellte der SCU-Trainer Michael Lehmann seiner Mittelblockerin Evann Slaughter, die über weite Phasen nicht zu stoppen war. Diese Durchschlagskraft fehlte bei den Angreifern von Leverkusen ein wenig und so entschied sich Lehmann dann auch für Libera Julia Lambertz als MVP der Verlierermannschaft.
Stralsunder Wildcats - TSV Bayer 04 Leverkusen 3:1 (20:25, 25:17, 25:23, 26:24)
Während der langen Anreise nach Stralsund hatte Trainer Zhou genug Zeit sich Gedanken zu der Niederlage am Vortag zu machen. Er entschied sich erneut dazu die Aufstellung zu ändern und so durfte sich Außenangreiferin Laura Schneider nach ihrem erneuten Kreuzbandriss im letzten Jahr sich erstmals wieder über einen Platz in der Startaufstellung freuen. Die 24-Jährige, die während der aktuellen Saison schon mehrere Kurzeinsätze hatte, ließ sich die fehlende Spielpraxis aber nicht anmerken und zeigte eine gute Leistung.
Im Vergleich zum Spiel in Emlichheim sahen die Zuschauer in Stralsund auch wieder eine deutlich stärkere Bayer-Mannschaft. Den Unterschied machte letztendlich aber die Erfahrung und Durchschlagskraft von der ehemaligen Profi-Spielerin Anne Domroese. Die 33-Jährige Angreiferin der Wildcats bekam nahezu jeden Ball und verwandelte diese sehr hochprozentig. Mit der Leistung ihrer Mannschaft zeigten sich Zhou und Co-Trainer Dieter Becker trotz der Niederlage relativ zufrieden. Das Ergebnis klingt deutlicher als es der Spielverlauf tatsächlich widerspiegelte und mit ein wenig mehr Glück wäre ein Sieg auch nicht unverdient gewesen.
Das Pokal-Aus führt zwar jetzt dazu, dass keine weiteren Strapazen zum ohnehin schon fordernden Ligabetrieb dazukommen, dennoch überwog nach dem Spiel Enttäuschung. „Wenn man schon so weit gekommen ist, will man natürlich gewinnen“, sagte Libera Julia Lambertz. „Wir hätten unseren Fans gerne ein Duell gegen ein Topteam aus der ersten Liga geboten, aber jetzt werden wir uns darauf konzentrieren, in unserer Liga den Abstand zur Spitze zu verringern“.
Jetzt heißt es „Mund abputzen und weiter geht’s“. Mit dem aktuell achten Platz in der Tabelle können wir natürlich nicht zufrieden sein und blicken dementsprechend motiviert auf die Trainingswoche und das kommende Spiel in Berlin.
Eure Sarah