BayerVolleys fühlen sich wohl in der Rolle des Titelverteidigers, dem alle Rivalen ein Bein stellen wollen.
Die Jagd auf den Meister wird eröffnet; die neue Saison in der zweiten Volleyball-Bundesliga der Damen startet am Wochenende. Titelträger sind die BayerVolleys, und sie nehmen die Rolle des Gejagten gerne an. „Wir freuen uns unbändig auf die neue Spielzeit und wissen genau, dass die anderen Mannschaften heiß auf uns sein werden. Aber das spornt uns an“, betont Trainer Tigin Yaglioglu.
Die neue Teamstruktur
Sein Team hat sich nicht sehr verändert, aber die wenigen Veränderungen haben das Team in seiner Struktur neu geordnet. In Anna Hoja und Rebecca Schäperklaus* sind erfahrene, absolute Leistungsträgerinnen nicht mehr dabei. An ihrer Stelle müssen andere Akteurinnen in die Bresche springen. Oder, so hat es der Coach noch lieber, am besten direkt das gesamte Team.
„Wir werden nicht den Fehler machen, diese Spielerinnen Eins zu Eins zu ersetzen. Aber wir werden die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. Außerdem haben wir weiter Führungspersönlichkeiten in der Mannschaft, die vielleicht noch mehr in eine neue Rolle hineinwachsen“, so Yaglioglu.
Die Leistungsträgerinnen
Persönlichkeiten wie die neue Kapitänin Laurine Vinkesteijn, die zwar nicht die lautstärkste auf dem Feld ist, aber mit ihrer ruhigen und dennoch klaren Art als Vorbild für den sehr jungen Kader gilt. Spielerinnen wie Lilly Werscheck oder Klara Single waren auch schon in der vergangenen Saison Antreiberinnen; sie werden jetzt den nächsten Schritt gehen. Auch wenn sie selbst noch jung sind.
„Wir sind noch längst nicht am Ende unserer Entwicklung. In den letzten Wochen, als wir in der neuen Zusammensetzung trainieren konnten, wurde deutlich, wie viel Potenzial diese Mannschaft hat. Das ist unfassbar. Aber alleine das Wissen darum reicht nicht; wir müssen auch bereit sein, hart dafür zu arbeiten, dass wir dieses Potenzial abrufen. Mein Ziel ist, dass wir nach jeder Partie mit gutem Gewissen sagen können, dass wir alles gegeben haben. Wenn uns das gelingt, da bin ich mir sicher, dass dies reichen wird, viele Partien zu gewinnen“, so der Coach.
Er ist sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft in den vergangenen Wochen entwickelt hat; „da wächst etwas sehr Gutes zusammen. Die Mädels haben diese Woche zum ersten Mal in kompletter Besetzung trainiert und finden sich daher gerade.“
Die Zugänge
Auch die Neuzugänge Laura Broekstra und Alicia-Mae Heimbach sowie Wiebke Ritter, die aus der Zweiten Mannschaft hochgekommen ist, sind bestens integriert, da sie schon seit Wochen mit dabei sind. Sarah und Lena Overländer, die beiden Beachspezialistinnen, sind gerade erst wieder zum Team hinzugestoßen, kennen aber das Gros der Truppe eben.
Die Ziele
Die Zielsetzung für die neue Saison? „Wir wollen aggressiven Volleyball bieten. Auf dem Feld wollen wir laut sein, über Fehler müssen wir uns ärgern. Wir wollen im Angriff schnell, mutig, risikoreich, aber auch smart spielen. Mit unserer Abwehr wollen wir es jedem Gegner schwer machen, gegen uns zu punkten. Wir wollen hinter jedem Ball hergehen; unser Spiel soll dynamisch sein. Und am Ende soll eine Platzierung von Rang eins bis drei stehen“, stellt Yaglioglu fest.
Der erste Gegner
Den ersten Schritt dorthin wollen die BayerVolleys am Samstagabend in Essen unternehmen. „Natürlich wollen wir dort gewinnen, aber Essen war in der letzten Saison eines der besten Teams der Liga. Zwar haben dort wichtige Spielerinnen die Mannschaft verlassen, aber es wird Ersatz geben. Auf jeden Fall freuen wir uns darauf, dass es wieder losgeht“, erklärt der Trainer, der mit seiner stärksten Besetzung in den Saisonstart geht.
Kader: Laura Broekstra, Alicia-Mae Heimbach, Jule Hellmann, Alexa Kaminski, Lena Overländer, Sarah Overländer, Wiebke Ritter, Finja Schul, Malin Schäfer, Klara Single, Laurine Vinkesteijn, Charlotta Werscheck, Clara Wübbeke
Quelle: Leverkusener Stadtanzeiger, Michael Zeihen, 10.09.2021
* Anmerkung: Rebecca Schäperklaus ist auch in der Saison 2021/2022 weiterhin Teil des Teams der BayerVolleys.